Sonntag, ca. 6:30 Uhr, St. Gallen, Hauptbahnhof: David und ich waren grade frühmorgens aus Altstätten (Fasnacht) in St. Gallen angekommen. Bock wollte noch kurz nach Hause, aber für mich kam das natürlich nicht in Frage, da dazu die Zeit nicht mehr gereicht hätte. Also machte ich es mir im Gazi gemütlich und ass einen Kebap zum Frühstück und plauderte noch etwas mit Rames, der jetzt dort arbeitet (alle alteingesessenen Stammgäste vom Gossauer Pub wissen wer das ist). Kaum hatte ich den Kebap gegessen, verspürte ich so ein verlangen nach goldenem Hopfensaft. Ich lief zurück auf den Bahnhofplatz und entdeckte dort „per Zufall“ im Hotel Metropol einige bekannte

Gesichter aus Gossau beim Frühschoppen. Nachdem ich mir auch noch ein Bierchen gegönnt habe, gingen wir uns im Bahnhof mit Proviant für die lange Busfahrt nach Genf auszustatten. Bock stiess dann auch wieder dazu.

Mit etwas Verspätung ging die Reise dann los. Es waren zwei Busse gefüllt mit St. Gallen-Fans. Wir waren noch keine 200 Meter gefahren, schon forderte uns der Busfahrer in strengem Ton zu etwas mehr Disziplin auf, und drohte schon mit Massnahmen (zu Fuss gehen usw.). Irgendwo bei Freiburg legten wir auf einer grossen Raststätte einen halt ein. Zu essen gab’s entweder das Zeugs von der US-Fresskette (daratata, ich liebe es…) oder überteuerte Sandwitches vom Kiosk – gut, ich entschied mich dann doch für das Sandwitch. In der Raststätte wurde es dann ziemlich laut, Gesänge untermalt mit Knallkörpern, da wurde es doch einigen anderen Besuchern zu viel und plötzlich waren wir fast alleine. Draussen wurde dann noch ein, zwei Fackeln angezündet ehe die Fahrt weiterging.

In Genf hielten die beiden Busse direkt vor dem Gästeeingang des „Stade de Genève“. Nach der Eingangskontrolle musste ich sofort abklären, ob es im Stadion „normales“ Bier gibt, oder nur so kastriertes light-Zeugs. Gab normales. Das Stadion war rund 50 Minuten vor Spielbeginn noch kaum gefüllt. Aber keiner erwartete ja auch nur eine halbwegs volle Bude. Bei den Genfern muss man ja froh sein, überhaupt mal jemand im Stadion anzutreffen. Eigentlich schade, denn das neue Stadion wäre sicher noch toll, wenn’s voll ist. Leider ist es ein „UEFA-Friendly“-Stadion ohne Stehplätze, was die Sicherheit ja auch nicht grad erhöht. Aber egal… In der ersten Halbzeit hatten die St. Galler einige Chancen und spielten nicht schlecht. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass die St. Galler ein Tor schossen. Bis zur Pause war das aber nicht der Fall. So viele Chancen zu versieben, das erinnert mich schon fast an Bayern. Die Stimmung im Auswärtsblock war aber sehr gut. Unterstützt wurde diese durch Rauch, massenweise Doppelhalter und grünen Konfettis.

Kurz nach der Pause wendete sich aber das Blatt und die Genfer schossen das 1:0. Dies schien der St. Galler-Psyche nicht so gut zu bekommen. Die Espen waren zwar bemüht sich zu wehren, aber irrgendwie wollte es einfach nicht gelingen. So stand es nach 90 Minuten 3:0 für die Westschweizer. Drei Chancen, drei Tore. Das nennt man effizient. Die St. Galler schossen dann aber immerhin in der Nachspielzeit noch den 3:1-Ehrentreffer – aber das war nur noch Ergebniskosmetik.

Nach dem Spiel hatten einige St. Gallen-Fans noch eine kleine Auseinandersetzung mit dem Ordnungsdienst. Die wollten sie einfach nicht aus dem Stadion gehen lassen (wohl wegen dem Rauch). Als der Druck von ausserhalb des Stadions dann aber zu gross wurde, konnten dann doch alle das Stadion verlassen. Danach gings dann sofort wieder los in Richtung Osten. Bei den beiden Rauch- und Pinkelpausen wurden wieder die Tankstellen mit Bengalen eingenebelt. Als wir wieder in der Ostschweiz waren, hielt der Bus netterweise auch in Gossau, so das wir dort gleich aussteigen konnten. Ich und ein Gossauer St Gallen-Fan machten uns dann noch auf den Weg ins Pub. Bock fuhr noch bis St. Gallen im Bus weiter.

Wir bedanken uns hiermit noch bei den Green- Fires St. Gallen für die tolle Organisation und gratulieren ihnen zum diesjährigen 10jahre-Jubiläum.

Es waren mit dabei:
David Bock, Lorenz Heilig

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